Premiere am 24. Mai 2024
Vor der Kulisse eines fernen Inselparadieses schildert Georges Bizet eine durch wahre Freundschaft verkomplizierte Dreiecksgeschichte: Schon einmal drohte die Liebe zu der Brahmanin Leila die langjährigen Freunde Zurga und Nadir zu entzweien. Zwar haben beide Männer einander geschworen, auf die schöne junge Frau zu verzichten, doch weder dieses Versprechen noch das Keuschheitsgelübde Leilas kann verhindern, dass sie und Nadir bei ihrem Wiedersehen vom Verlangen nacheinander übermannt werden. Als das Paar vom Oberpriester ertappt wird, soll Zurga als Anführer des Perlenfischerdorfes das Todesurteil über die beiden Meineidigen verhängen. Hin- und hergerissen zwischen Freundschaft und Eifersucht, Rachewunsch und Pflichtgefühl gerät Zurga ins Wanken … Zwölf Jahre vor dem Welterfolg seiner „Carmen“ gelang dem 25-jährigen Bizet mit seinen „Perlenfischern“ der Durchbruch als Opernkomponist. Der vom seinerzeit so populären Exotismus durchströmte Stoff inspirierte ihn zu einer Partitur mit farbenprächtiger Instrumentierung, berückenden Melodien und wirkungsvoller Theatermusik, die sich in kammerspielartigen Szenen zwischen den Protagonisten entfaltet. Den dramatischen wie auch musikalischen Dreh- und Angelpunkt bildet hierbei das berühmte Duett „Au fond du temple saint“ (Auf dem Grund des Heiligen Tempels) von Zurga und Nadir – eine Perle der Opernliteratur, der letztlich sogar die Wiederentdeckung der heute noch selten gespielten Oper zu verdanken ist.